Auszüge aus "Aloe Vera: Eine entdeckte Mission" von Lee Ritter

Wenn man einen 10.000-Gallonen-Behälter nimmt und eine Gallone Aloe-Vera-Saft hineingibt und dann 9.999 Gallonen Wasser hinzufügt, kann man damit werben, dass er 100 Prozent reine, stabilisierte Aloe vera enthält. Das ist bis heute der Standpunkt der Food and Drug Administration. Ein Vertreter der FDA sagte zu mir: "Es ist nicht unsere Aufgabe, zu sagen, wie viel Wasser in einer Tomate, einer Orange oder in Aloe vera enthalten ist."

Dr. Reginald McDaniel wies mich darauf hin, dass von über 200 Aloe-vera-Getränken, die Mitte der 1980er Jahre getestet wurden, nur drei einen ausreichenden Gehalt an Aloe enthielten, um für den Verbraucher von medizinischem Wert zu sein. Die von mir durchgeführten Tests deuten darauf hin, dass auch heute noch weniger als ein Prozent der leicht erhältlichen Marken einen akzeptablen Gehalt an Aloe vera enthalten.

Der Schaden, der entsteht, wenn ein Aloe-Vera-Getränk mit nur verdünnten, winzigen Mengen Aloe Vera angeboten wird, ist enorm. Der Verbraucher erhält keinen Nutzen und kommt zu dem Schluss, dass Aloe vera nicht wirkt.

In jedem Fall, in dem mir jemand erzählt hat, dass die Aloe vera ihm nicht gut getan hat, war die Geschichte immer die gleiche. Das Getränk enthielt zu wenig Aloe vera.

Die Schuld für den Verkauf wertloser Produkte sollte nicht in erster Linie den Naturkostläden gegeben werden. Der Händler sagt ihnen, dass es ein gutes Produkt ist, und sie kaufen es für ihre Kunden. Sie haben keine Ahnung, wie sie es testen sollen. Selbst auf dem Etikett steht: "Hundert Prozent reine, stabilisierte Aloe Vera". Vergessen Sie nicht, dass dieses Etikett nicht aussagt, wie viel Aloe Vera in der Flasche ist, sondern nur, dass es sich um reines Produkt handelt. Es sind die Hersteller und Vertreiber, die meinen Zorn auf sich ziehen. Sie wissen genau, was sie tun.

Auf dem Markt sind über 1.000 Aloe-Vera-Marken erhältlich, von denen die meisten von etwa 20 Herstellern privat vertrieben werden. Senator Orrin Hatch wandte sich an die Naturkostbranche. Er wies darauf hin, dass die größte Bedrohung für sie die Unfähigkeit ist, sich selbst zu kontrollieren, insbesondere diejenigen, die ihr Produkt oder dessen potenziellen Wert absichtlich falsch darstellen. Es war das Problem der Verdünnung, das mich zu dem Schluss brachte, dass der Kauf eines Konzentrats der beste und sicherste Ansatz ist. Bei einem Konzentrat weiß man, wie viel Aloe vera man zu sich nimmt.

Neben dem Problem der Verdünnung gibt es beim Kauf eines Produkts noch andere Probleme. Wie wird die Aloe zubereitet? Ein Großteil des chemischen Werts der Aloe-Vera-Pflanze befindet sich in den Blättern. Unter der Schale befindet sich jedoch ein gelber Saft, der Aloin genannt wird. Dieser Stoff ist ein sehr starkes Abführmittel und muss entfernt werden. Der Vorgang ist kompliziert. Aloe-Vera-Saft besteht hauptsächlich aus Wasser. Alle übrigen Chemikalien machen zusammen nicht mehr als ein Prozent des Aloe-Blattes aus. In diesem einen Prozent befinden sich über 200 verschiedene Bestandteile oder Zutaten. Die Art und Weise, wie sie aufeinander und miteinander wirken (Synergieeffekte), ist wissenschaftlich nicht geklärt. Daher ist es wichtig, dass alle Inhaltsstoffe erhalten bleiben und nicht verändert werden. Forschungsstudien zeigen, dass die Verwendung nur der Mannose aus der Aloe-Pflanze nicht so gut funktioniert wie die der gesamten Pflanze.